
Kosten & Förderung: So finanziert sich die Pflicht-Anlage fast von selbst
Wenn der Gesetzgeber zur Kasse bittet, ist die erste Reaktion meist Abwehr: „Das kann ich mir nicht leisten!“
Doch bei der Solarpflicht 2026 lohnt sich ein zweiter Blick auf die Zahlen. Die Preise für Photovoltaik-Module sind im freien Fall, und der Staat greift Ihnen so stark unter die Arme wie nie zuvor.
In diesem Artikel schauen wir uns die echten Kosten für eine typische Einfamilienhaus-Anlage an und zeigen, welche Fördertöpfe Sie 2026 anzapfen können.
Keine Lust auf lange Texte?
➜ Hier direkt Ihren individuellen Preis berechnen lassen
Was kostet eine PV-Anlage aktuell (Stand 2025/2026)?
Die gute Nachricht: Solaranlagen sind so günstig wie seit Jahren nicht mehr. Durch Überkapazitäten in der Produktion sind die Modulpreise massiv gesunken.
Für ein typisches Einfamilienhaus in NRW können Sie mit folgenden Richtwerten rechnen (inkl. Montage, Gerüst und Wechselrichter):
- Kleine Anlage (5-6 kWp): ca. 8.000 € – 11.000 €
- Mittlere Anlage (8-10 kWp): ca. 12.000 € – 16.000 €
- Speicher (optional, ca. 5-7 kWh): zzgl. 4.000 € – 6.000 €
Wichtig: Diese Preise sind Brutto gleich Netto. Warum? Wegen der besten „Förderung“, die es aktuell gibt.
Der Steuer-Hammer
0% Mehrwertsteuer
Seit 2023 (und auch weiterhin 2026) gilt für private PV-Anlagen bis 30 kWp ein Steuersatz von 0%.
Das bedeutet: Sie zahlen auf die gesamte Anlage, den Speicher und sogar die Montage keine Umsatzsteuer. Das spart Ihnen bei einer 15.000 € Investition sofort knapp 2.850 €, ohne dass Sie auch nur einen Antrag ausfüllen müssen. Die Rechnung kommt einfach netto.
Förderungen in NRW
Gibt es Zuschüsse?
Neben der deutschlandweiten Steuerbefreiung gibt es spezifische Programme, die sich aber schnell ändern können.
KfW-Kredite (Bund):
Die KfW bietet mit dem Programm 270 zinsgünstige Kredite für Erneuerbare Energien. Da die Bauzinsen allgemein gestiegen sind, ist dies oft die günstigste Art der Finanzierung, wenn Sie nicht bar zahlen möchten.
NRW-Programme (Progress.nrw):
Das Land NRW fördert oft spezifische Teile, z.B. Batteriespeicher oder Wallboxen in Kombination mit einer neuen Anlage. Diese Töpfe sind oft schnell leer („Windhundverfahren“). Es lohnt sich, vor Beauftragung den aktuellen Status zu prüfen.
Kommunale Zuschüsse:
Viele Städte (Köln, Düsseldorf, Bonn) haben eigene Fördertöpfe („Solar-Offensive“). Hier gibt es oft 500 € bis 1.000 € extra dazu. Fragen Sie einfach bei Ihrem lokalen Bauamt nach oder nutzen Sie unseren Rechner – die Anbieter dort kennen die lokalen Töpfe meist genau.
Die Rechnung
Wann ist das Geld wieder drin?
Das ist der Punkt, der die „Pflicht“ erträglich macht. Eine Solaranlage ist keine Ausgabe wie eine neue Küche (die nur Geld kostet), sondern eine Investition.
- Stromkosten sparen: Jede Kilowattstunde, die Sie vom Dach nutzen, müssen Sie nicht für 35–40 Cent beim Versorger kaufen.
- Einspeisevergütung: Für den Strom, den Sie nicht verbrauchen, bekommen Sie 20 Jahre lang eine garantierte Vergütung vom Staat (EEG).
Faustformel: Eine gut geplante Anlage amortisiert sich (bezahlt sich selbst ab) nach ca. 10 bis 14 Jahren. Da die Lebensdauer aber 25–30 Jahre beträgt, machen Sie in der zweiten Hälfte reine Gewinne.
Fazit
Zwang oder Chance?
Niemand lässt sich gerne zu einer Investition zwingen. Aber objektiv betrachtet ist die „Solarpflicht“ die einzige Bauauflage, die Ihnen Geld zurückbringt. Ein neues Dach kostet nur. Ein Solardach verdient Geld.
Was kostet es für IHR Haus genau?
Pauschale Listenpreise helfen wenig, da jedes Dach anders ist (Gerüstbau, Kabellänge, Zählerschrank). Holen Sie sich jetzt einen kostenlosen Vergleich ein.
Autor
Verfasst von: Julian Z.
Julian erklärt Finanzen und Energie so, dass man sie auch ohne BWL-Studium versteht.